Coming together is the beginning. Keeping together is progress. Working together is success.
Henry Ford
Zusammen mit der Technologiefabrik Karlsruhe und Daimler STARTUP AUTOBAHN powered by Plug & Play haben wir, die Neohelden, am 18.09.2019 die Premiere der Zukunftstüftler Konferenz in Karlsruhe gefeiert – und mit uns über 800 Teilnehmer, die gemeinsam in Karlsruhe an der Zukunft getüftelt haben.
Heute – am Tag nach der Veranstaltung – lassen wir in diesem Beitrag den Tag Revue passieren und fassen die Highlights – sowie unsere „Learnings” zusammen.
Eine Konferenz für Denker, Tüftler und Macher
Bei der Zukunftstüftler ging es darum, alle Parteien und Facetten aus dem „Open Innovation” Ökosystem in verschiedenen Formaten zusammen zu bringen. Das geht natürlich nur, wenn auch die relevanten Köpfe vor Ort sind: Mit über 800 Teilnehmern – davon etwa je ⅓ aus Startups, Mittelständlern & Unternehmen und Wissenschaft & Studium – ist uns das wohl auch gelungen!
#1
Coming together is the beginning: Keynotes, Startup Safari & Expo
Keine Konferenz ohne Austausch – und Basis für diesen Austausch liefern Keynotes, Themen, Fragestellungen und Aussteller mit innovativen Ansätzen. Daher sind wir auch heute noch sehr dankbar, dass so viele Menschen die Zukunftstüftler 2019 mitgestalten haben – nachfolgend ein kleiner Ausschnitt einiger aktiven Tüftler:
Women in Tech Hype: Fluch oder Segen?
Rebecca Rutschmann ist Mitgründerin und Geschäftsführerin des Startups evoach – und findet sich damit inmitten der „Women in Tech” Diskussion. In ihrer Keynote teilte sie ihre persönlichen Erfahrungen mit unseren Tüftlerinnen und Tüftlern: Eine Welt geprägt von „unconscious bias”, einem „sich beweisen müssen” und mittlerweile einer quasi-(aber fast ungewollten)-Sonderbehandlung als Frau im Tech-Ökosystem. Rebecca sprach auch sehr offen über die in Frage stehende Vereinbarkeit von Beruf und Familie – wobei dies aus ihrer Erfahrung mit Disziplin und geteilter Verantwortung möglich ist: Wer macht was, wann? Quasi die Scrum-Planung für die Koordination der familiären Verantwortung. 😀 Die Diskussion um Women in Tech aber ist hoffentlich bald nicht mehr notwendig – wenn Gleichberechtigung und Gleichstellung selbstverständlich ist.
Mittelstand & Startups
„GEMEINSAM geht es besser” – so Josef Stumpf, Geschäftsführer br business relations GmbH und Leiter der Wirtschaftsregion BVMW Nordbaden-Rhein-Neckar. Wenn Startups und Mittelstand zusammenarbeiten, treffen zwei Welten aufeinander: Prozessual geprägte Mittelständler, mit klaren Strukturen und 0-Fehler-Toleranz, finden sich an einem Tisch mit Startups wieder, die von Agilität und einem Fail-Fast-Mindset geprägt sind. Diese Distanz muss verstanden, respektiert und überbrückt werden. Deshalb, so Josef: Ab in den Dialog und einander verstehen lernen; klare Leitlinien definieren und dann ist gemeinsamer Erfolg möglich. Für diesen Dialog braucht es aber Plattformen, wie etwa die Zukunftstüftler oder den Club Junger Mittelstand vom BVMW, die diesen Austausch begleiten und moderieren.
Eine gemeinsame Sprache für Innovation
Klaus-Peter Frahm ist Head of Innovation bei dpa und hat die Product Field Methodik entwickelt. Mit Methoden wie diesen werden unausgesprochene Annahmen und Hypothesen sichtbar, was für den Erfolg von Innovationsprojekten entscheidend ist. Der extra aus Hamburg angereiste Speaker konnte so die Zukunftstüftler mit einem neuen Werkzeug ausstatten, das für eine gemeinsame Sprache in den Projektteams sorgen kann. Wer seinen Vortrag verpasst hat oder mehr lernen möchte, kann im Product Field Reference Guide nachlesen.
Startups als universelles Lösungsprinzip?
Startups sind auch im Ländle in aller Munde, aber die Gründerquoten sind seit fast zwei Jahrzehnten im Sinkflug und in puncto Venture Capital sind wir im Ländle im Vergleich zum Valley um einen Faktor von über 1.000 hinterher – für jeden Euro, den ein Startup hier einsammelt, gibt’s in den USA quasi das Tausendfache! Dabei sind es aber kleine Teams, die Großes bewirken können – und Adrian Thoma fördert mit Pioniergeist daher die Ausgründung von sogenannten „Corporate Startups”. Diesen Startups und angehenden Gründern rät er – als erfolgreicher Gründer – zu folgenden Mantras:
- Priorisierung Team > Geschäftsmodell > Technologie
- Kleine Teams + große Challenge + wenig Ressourcen
- Nische! Hemdsärmelig! Rausgehen! Traktion!
Digitalisierung, Dinosaurier und die Frage der Finanzen
Kersten Mackel, selbst Investor, Advisor und Ex-MD bei Credit Suisse, entführte die Zukunftstüftler in die Welt der Banken, Financiers und FinTechs: Banken haben den Fokus auf das Wesentliche – den Menschen – verloren und finden sich heute in einem Niedrigzinsumfeld wieder, in dem ihre bisherigen Geschäftsmodelle nicht mehr funktionieren. Was also nun? Kersten fordert auf, Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung heißt dabei aber, zu Veränderung motivieren, mehr Leadership statt Management und eine glaubwürdige Positionierung mit konsequenter Umsetzung. Dieser Veränderungsprozess kann schmerzen und führt dort zu Konfliktpotenzial, wo „Leader und Macher” auf „Manager und Bewahrer” treffen – aber er ist notwendig.
Schwere Dinge sind einfach, einfache Dinge sind schwer
Dieses Paradoxon der Künstlichen Intelligenz demonstrierte Dr. Sven Körner, Gründer von thingsTHINKING, in seiner Keynote: Es gibt Dinge, die uns Menschen sehr einfach fallen, die für eine Künstliche Intelligenz aber umso schwerer sind – gleichzeitig aber sind künstlich-intelligente Systeme um ein vielfaches effizienter in der Verarbeitung und Muster-Erkennung von hoch strukturierten Daten. Sven gelang es, auf charmantem Wege den KI-„Mythos” aufzubrechen und verständlich zu machen, was sich hinter den Buzzwords verbirgt – oder eben auch nicht verbirgt.
It’s a Match: Was Du von 60 Startup-Corporate Partnerschaften lernen kannst
Patrick Möller ist Program Manager des TechBoost Programms der Deutschen Telekom, in dem bereits mehr als 300 junge Unternehmen mit technischer Infrastruktur und Marketing gefördert wurden, was in über 60 Partnerschaften resultierte. Seine 5 Tipps für Startups für erfolgreiche Partnerschaften mit großen Unternehmen:
- Finde die richtigen Ansprechpartner und Förderer.
- Finde und löse ein Problem – Anstatt deine Idee zu verkaufen: Erkläre den Return-on-Invest statt Features und Funktionen!
- Don‘t oversell and don‘t all-in: Setze die Erwartungshaltung und schütze Dein Kerngeschäft.
- Spiel in beiden Teams: Verstehe die Prozesse und unterstütze mit dokumentierten Argumenten.
- Minimiere das Risiko für deine Partner und hilf ihnen, das Risiko klein zu halten und den Erfolg mit Daten und Fakten zu untermauern.
Startup Safari & Expo: Netzwerken mit über 50 Ausstellern

Über 30 Corporates und 20 Startups haben auf der Zukunftstüftler Konferenz die Möglichkeit genutzt, ihre Unternehmen und Exponate den über 800 Teilnehmern auf der Corporate Expo und Startup Safari vorzustellen, um in interessante Gespräche zu kommen.
#2
Keeping together is progress: Ein Tag voller Pitches, Diskussionen und Match-Making
Natürlich steht auch das Diskutieren und Präsentieren zur Zukunftstüftler – neben dem morgendlichen Match-Making haben über den Tag verteilt 15 Startups ihre Geschäftsmodelle und Lösungen in verschiedenen Formaten gepitcht und diskutiert.
Karlsruher Startup robodev entscheidet Pitch Battle für sich
Im Rahmen des Startup Pitch Battles wurden aus über 20 Bewerbungen 5 Startups ausgewählt, die vor einer renommierten Jury bestehend aus Investoren, Gründungsberatern und eine Corporate-Vertreter einen Sieger gekürt haben: Dem Siegerteam winken aber nicht nur Ruhm und Ehre, sondern auch ein von der Technologiefabrik Karlsruhe gesponsorter Elektroroller mit Straßenzulassung. Ganz besonders freut uns als heimatverbundenes Startup, dass hier das Karlsruher Startup robodev den Battle für sich entscheiden konnte – auch an dieser Stelle nochmals herzlichen Glückwunsch!

Science Slam – ein Exkurs in die Welt der Wissenschaft
Mit dem Science Slam haben 3 Wissenschaftler ihre Forschungsarbeit in einem anderen Format vorgestellt: Wie können auch schattige Solaranlagen Energie produzieren? Und welche Bakterien fungieren als Rausschmeißer in unserem Körper? Der Sieger – Helmuth Steierwald, der über „ADMA und die kardiovaskuläre Mortalität bei Nierenversagen” slammte – durfte sich über einen individuell-angefertigten Tüftler-Pokal, gestiftet von tech-solute (herzlichen Dank!), freuen:

#3
Working together is success: Kooperationen, Kontakte und Kollaboration
Auf unserer Konferenz sollte es aber um mehr als „nur reden” gehen: Gemeinsam arbeiten und tüfteln war angesagt!
Workshops⁶ – Agile, UX, Förderung, Teambuilding, Flutter & Conversational AI
In insgesamt 6 Workshops konnten unsere Tüftler in verschiedene Themenwelten eintauchen und mit Experten auf Augenhöhe diskutieren.
So haben unsere Neohelden Norbert Kozsir und Jochen Heizmann zum Beispiel die neue Google-Technologie „Flutter” vorgestellt und demonstriert, wie mit Flutter als technischer Code-Basis native Anwendungen für alle Plattformen entwickelt werden können, was massive Effizienzvorteile birgt.
Ebenso haben unser CTO Maik Hummel und Flow-Engineer Leonard Csernalabics (der übrigens den Zukunftstüftler-eigenen „Tüftlerbot” entwickelt hat) eine Einführung in Conversational AI – also konversations-basierte Künstliche Intelligenz, Chatbots und digitale Assistenten – gegeben und den über 30 Workshop-Teilnehmern einen Blick unter die Motorhaube unserer Neo Enterprise Assistant Platform gegeben.
Flutter Meetup Karlsruhe Tüftlerlab Fabian Seewald mit „Puppet Thinking”
Reverse Pitches mit T-Systems, SWR audio lab, Daimler und Webasto
Ein elementares Format der Zukunftstüftler, das uns Neohelden besonders am Herzen liegt, sind die Reverse Pitches. Hier drehen wir nämlich den Spieß um und lassen die Corporates vor den Startups pitchen. Gleich vier unserer Corporate-Partner haben je eine „Innovations-Challenge” im Vorfeld der Veranstaltung ausgeschrieben, auf die sich Startups mit ihren Lösungen bewerben konnten.
Auf der Zukunftstüftler kam dann zusammen, was zusammen gehört: Vertreterinnen und Vertreter aus den Corporates, die eine konkrete Problemstellung ihres Unternehmens vorstellten, und Startup-Köpfe, die genau diese Probleme lösen können. So begegnen sich beide Parteien auf Augenhöhe und können direkt in Kooperationsgespräche starten. An dieser Stelle möchten wir nochmals den Startups 4Scotty, Appointrix, evoach und moviefy sowie dem Startup-Team der codecentric herzlich gratulieren, die ins Finale der Reverse Pitches einziehen und auf der Zukunftstüftler pitchen konnten!
Euer Feedback – unsere Learnings
Wir als Neohelden sind keine Event-Agentur und die Zukunftstüftler war unsere 1. Konferenz – die wir mit kleinem Budget, in kurzer Zeit und mit einem kleinen Team (erinnert an Adrians Keynote, oder?!) auf die Beine gestellt haben. Unser primäres Ziel, das Ökosystem zu vernetzen und zu stärken, haben wir – so das Feedback unserer Teilnehmer – erreicht, aber natürlich gibt es Verbesserungsaspekte, die wir lernen „durften” bzw. mussten:
- Ist bei einem Parallelprogramm vielleicht weniger mehr?
- 800+ Tüftler trinken ganz schön viel Kaffee 😉
- Ein (Zeit-)Plan stimmt immer nur so lange, bis er auf die Realität trifft – bei spannenden Themen wird gerne mehr diskutiert und gefragt
- …
Euer Feedback liegt uns wirklich am Herzen, denn in der typischen Startup-Manier streben wir eine kontinuierliche Verbesserung an und möchten aus Fehlern lernen. Aber natürlich interessiert uns auch, welche Programmpunkte und Aspekte Euch besonders gut gefallen haben und was wir unbedingt beibehalten sollten.
Daher hat unser Tüftlerbot eine neue Funktion bekommen: Auf der Zukunftstüftler Website kannst Du dem Tüftlerbot Dein Feedback zur Konferenz ganz anonym mitteilen – also: Gerne Feedback geben und das schwäbische „net g’meckert isch g’nug g’lobt” ganz kurz vergessen. 😉
Vielen Dank – und bis vielleicht nächstes Jahr?
Nicht nur dieser Artikel steht im Geiste von Henry Fords Zitat:
Coming together is the beginning. Keeping together is progress. Working together is success.
Henry Ford
So eine Veranstaltung ist nur gemeinsam – „together” – möglich und daher dürfen wir uns bei ganz vielen Partnern und Freunden bedanken, ohne die die Zukunftstüftler nicht möglich gewesen wäre.
STARTUP AUTOBAHN
Unser Partner Daimler Startup Autobahn hat uns wortwörtlich eine Bühne gegeben und den Daimler Truck nach Karlsruhe gebracht, aber auch so viel mehr: Im Schlepptau des Trucks kamen wichtige Corporate Partner der Startup Autobahn, die sich auf die Karlsruher Startup- und Wissenschafts-Szene gefreut haben und allesamt aktive Rollen gespielt haben. Herzlichen Dank hierfür, vor allem an Constanze und Felix, die hier – um in der Metapher zu bleiben – viel ins Rollen gebracht haben!
Technologiefabrik Karlsruhe
Das Team der Technologiefabrik Karlsruhe mit dem Geschäftsführer Alexander Fauck hat einen fantastischen Job gemacht, den Löwenanteil der Veranstaltung finanziert, die Location gestellt und die Zukunftstüftler damit überhaupt erst möglich gemacht. Damit haben sie einmal mehr gezeigt, dass die Technologiefabrik nicht einfach nur „Vermieter” ist, sondern ein elementarer Bestandteil, Treiber und Vordenkermacher in der Karlsruher Startup Szene.
Partner & Unterstützer
Es war ein großes Netzwerk an Partnern und Ausstellern aktiv, die eine wichtige Rolle in der Vorbereitung und Durchführung unserer Veranstaltung gespielt haben. Ohne sie wäre die Reichweite nicht möglich gewesen, aber auch vor Ort haben sie für ungeahnte Netzwerkeffekte gesorgt. Dem Team von visupixel, die unsere Konferenz filmisch begleitet haben, möchten wir an dieser Stelle ganz ausdrücklich danken, da sie sich als einziger Partner auf der Konferenz nicht selbst vermarkten konnten und hinter den Kulissen wie verrückt gearbeitet haben. Das Resultat aber dürfen wir schon bald bestaunen und wird uns dafür umso länger begleiten!
Weitere Partner, Unterstützer und Sponsoren haben wir nachfolgend aufgeführt, um einmal aufzuzeigen, wer alles wichtige Rollen bei der Zukunftstüftler eingenommen hat:

Tolle Speaker und eine zauberhafte Moderatorin
Besonderer Dank gilt auch allen Speakerinnen und Speakern der Zukunftstüftler 2019 aus ganz Deutschland sowie unserer bezaubernden Moderatorin Hannah Boomgaarden, die allesamt einen substanziellen Beitrag zu unserer Veranstaltung geleistet und dafür übrigens keinerlei monetäre Entlohnung erhalten haben! DANKE vielmals hierfür!
Heldenhafte Helfer & Tüftler
Auch unseren Helferinnen und Helfern, die uns tatkräftig, freiwillig und ohne Entlohnung unterstützt haben, gilt herzlichster Dank: Benedikt, David, Dominik, Hilal, Jannik, Lina, Leo, Moritz, Nico, Noah, Rebekka und Sandra! Einen heldenhaften Dank an Euch!
Fleißige Neohelden im Hintergrund
Abschließend möchte ich persönlich mich noch ausdrücklich beim gesamten Neohelden-Team bedanken: So eine Konferenz aus dem Nichts zu erschaffen – und das neben der eigentlichen Tätigkeit und abseits des Alltagswahnsinns – ist eine Leistung, die seinesgleichen sucht! Die Arbeit mit „unseren Helden” macht unglaublich Spaß und ist sehr erfüllend, da wir auch auf menschlicher Ebene aufeinander aufpassen, eingehen und achten. Den Respekt, die Wertschätzung und die Qualität, die bei uns an den Tag gelegt werden, macht mich wirklich stolz, Teil dieses Unternehmens zu sein. Kurzum: Danke; die Arbeit mit Euch ist mein Ikigai.
Ein sehr schöner Artikel!
Es war eine wirklich tolle Veranstaltung – eine rundum gelungene Konferenz 🙂
Vielen lieben Dank, Anna!
Ein interessanter Artikel, bekam einen tollen Einblick davon, was Ihr mit dieser Konferenz auf die Beine gestellt habt….
Glückwunsch von einer Nichtteilnehmerin aus der prae-digitalen Generation
Vielen herzlichen Dank für das nette Feedback!
Vielleicht hast Du ja Lust nächstes Mal dabei zu sein 🙂