Das Startup-Leben kann man nicht mit dem Arbeitsalltag, den ich bisher erlebt habe, vergleichen. Es gibt viele markante Unterschiede, die aber von außen gar nicht so deutlich sichtbar sind.
Tapetenwechsel
Als ich vor 4 Monaten ganz frisch ins Startup-Leben eingetaucht bin, wusste ich nicht ganz genau was mich alles erwarten wird und was auf mich zukommt. Schnell habe ich extreme Unterschiede zwischen dem “klassischen” Arbeitsalltag und dem dynamischen Startup-Alltag festgestellt.
Zuvor war ich Freiwillige in einer sozialen Einrichtung und habe dort mein Freiwilliges Soziales Jahr angefangen. Nach mehreren Monaten relativ eintönigem Arbeiten und angespanntem Arbeitsklima, beschloss ich, ein Praktikum bei den Neohelden anzufangen. Und ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich diese Entscheidung auf keinen Fall bereue.
Da meine Aufgaben während des FSJs eher weniger anspruchsvoll waren, da sie nur vom Putzen bis hin zum Flyer austragen reichten, konnte ich mich in dieser Zeit nicht wirklich weiterentwickeln und fortbilden. Ich trat nach dem Abitur mit einem hohen Wissensdrang das Freiwillige Soziale Jahr an und musste erschreckt feststellen, dass sich mein Wissensstand nicht weiter- sondern eher rückgebildet hat.
Als ich diese Feststellung machte, war mir klar, dass das so nicht weitergehen kann. Das angespannte Arbeitsklima bestärkte meinen Entschluss dazu nur noch mehr.
Also beendete ich das Arbeitsverhältnis zwischen meinem Arbeitgeber und mir und unterschrieb zwei Wochen darauf den neuen Arbeitsvertrag bei den Neohelden.
Meine Learnings aus dem Startup-Leben
#1 Chefs? Ne, eher Freunde und Kollegen
Bei den Neohelden, bzw. in den meisten Startups, herrscht nicht die klar definierte Hierarchie, wie man sie von den großen Unternehmen kennt. Es ist hier eher so, dass jeder die gleiche Position hat, selbst die Chefs sind nur minimal übergeordnet. Allgemein sind Startup-Chefs meist viel entspannter und lockerer, weshalb wir Mitarbeiter bei den Neohelden auch nie Angst haben oder nervös sein müssen, wenn wir mit einem der Gründer ein Einzelgespräch führen. Bei den Neohelden herrscht auch ein total freundschaftliches Verhältnis zwischen allen Kollegen. Außerdem kann man sich darauf verlassen, dass die „Chefs” immer auf die Förderung der Mitarbeiter aus sind und das Beste aus jedem Mitarbeiter hervorbringen möchten. So darf ich nun zusammen mit meiner Kollegin Cathrin unsere Veranstaltung „Zukunftstüftler” organisieren und trage hierbei viel Verantwortung.

#2 Reisen gehört zum Alltag und macht Spaß
In Startups ist es völlig normal, auf Konferenzen – auch im Ausland – zu gehen. Es gibt sehr viele, verschiedene Veranstaltungen, die Startups durch Networking oder als Aussteller unterstützen. Allein schon in den 4 Monaten, die ich dabei bin, waren die Neohelden auf 3 großen Konferenzen in Amsterdam, Amerika und Wien. Ich durfte auf der TNW in Amsterdam auch dabei sein und hatte unglaublich viel Spaß dort. Obwohl ich keinerlei Erfahrungen im Bereich Konferenzen hatte, durfte ich Teil der TNW sein und so meine ersten Erfahrungen sammeln. Über die TNW kannst du in unserem Artikel mehr erfahren.
#3 Kontakt zu Fremden ist Standard
Man sollte offen und kontaktfreudig sein, wenn man in einem Startup arbeitet. Tagtäglich nimmt man Kontakte neu auf und stellt sich und sein Unternehmen vor. Nur so bekommt man neue Kunden und steigert seine Bekanntheit. Am Anfang ist mir die Offenheit gegenüber Fremden noch schwer gefallen, doch je öfter ich das machen durfte, desto leichter fiel es mir. Manchmal muss man einfach über seine eigenen Schatten springen ;-).
#4 Netzwerken ist ziemlich wichtig
Ein großes Netzwerk verschafft viele Möglichkeiten. „Vitamin B” schadet nie – sowohl im Privaten als auch im beruflichen Alltag. Im Ökosystem der Startups ist es auch normal, dass man andere Startups unterstützt und hilft, wo man nur kann. Das zeichnet das Ökosystem ganz besonders aus. Man freut sich für die Erfolge anderer Gründer und kann auf die Unterstützung anderer Startups zählen. Die Hilfe reicht von Kontakte vermitteln bis Projekte akquirieren und beruht meistens auch auf Gegenseitigkeit.
#5 Sprich’ dich aus!
Mir ist sehr positiv aufgefallen, dass wir bei uns immer direkt sagen, was uns gefällt und was nicht. Die Kritik wird immer direkt ausgesprochen, auch wenn der Andere sich darüber aufregen könnte. Wir sprechen immer ehrlich über alle Themen und das ist für mich auch ein Learning fürs Leben: Man sollte niemals seine Unzufriedenheit für sich behalten. Die ehrliche Meinung klar zu sagen kann nie schaden und man sollte sich das auch immer trauen.
#6 Zusammenhalt ist das A und O
Unser Gründer Kiryo sagt gelegentlich: „Ein Startup zu führen ist ab und an schwieriger, als ein Kind zu erziehen. Vor allem, wenn man mit jungen, innovativen Menschen zu tun hat.” 😉
Im Startup ist es essentiell, dass man sich immer auf den Anderen verlassen kann. Misstrauen und permanente Kontrolle sind hier absolut fehl am Platz. Ein Startup kann nur überleben, wenn das Team harmoniert und sich jeder seinen Aufgaben und Verantwortungen bewusst ist. Außerdem muss man sich immer sicher sein können, dass das Team beständig ist und sich auch nach Streitereien wieder zusammen findet. Ein Streit sollte niemals der Grund sein, weshalb sich ein Startup auflöst.
Ein paar Monate voller Erfahrungen
Meine Zeit bei den Neohelden steckt voller spannender, interessanter und besonderen Erfahrungen. Ich kann das Startup-Leben immer empfehlen, da man so eine komplett neue Sicht auf den Berufsalltag bekommt und erfährt, wie viel Spaß man mit der Arbeit und seinen Kollegen haben kann. Im Startup zu arbeiten bedeutet vor allem Verantwortung zu übernehmen. Hier wird jeder Mitarbeiter gefördert und kein Mitarbeiter ist wirklich entbehrlich. Zuletzt kann ich nur noch sagen, dass ich unglaublich viel Spaß bei den Neohelden habe und meine Entscheidung einige Monate hier zu arbeiten, auf keinen Fall bereue.
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